B.A.R.F. - Biologisches artgerechtes rohes Futter


Lange Zeit war ich ein überzeugter Verfechter von Fertigfutterprodukten, speziell von Trockenfutter. Beeinflusst durch Werbung und zum Teil auch Tierärzte wird einem diese Art der Hundeernährung als die einzig Richtige und gesündeste Form der Fütterung geradezu eingebläut. Nach einigen Jahren der Hundehaltung und Hundezucht konnte ich jedoch eine Menge Erfahrungen sowohl mit der Ernährung mit Fertigfutter, als auch mit Rohfütterung sammeln. Nach über 10 Jahren der Fertig-Fütterung fasste ich für mich folgenden Entschluss:

Ich habe die Ernährung meiner Hunde und auch die der Welpen auf ausschließliche Rohfütterung umgestellt.

Mein Umdenken begann mit der Erkenntnis, dass unsere Hunde heutzutage immer mehr an Krankheiten leiden, die es in der freien Natur bei Wölfen zum Beispiel nicht gibt und auch bei Haushunden in den letzten Jahren vermehrt aufgetreten sind. Immer mehr Probleme mit der Haut, der Verdauung, den Gelenken, den Organen. Nach dem Lesen einiger sehr interessanter Bücher zu diesem Thema wurde diese Ansicht und mein Entschluss, die Ernährung umzustellen, nur bestärkt.

Daher habe ich mich umgehend erkundigt, mein Wissen auf diesem Gebiet erweitert und mit mehreren Züchtern und Hundebesitzern gesprochen, die bereits seit Jahren ihre Hunde roh ernähren.

Besonders erschreckend für mich war die Tatsache, dass unser Fertigfutter nur zu einem sehr geringen Teil tatsächlich aus Fleisch besteht. Wenn man sich mit bestimmten Büchern beschäftigt lernt man schnell, dass angefangen von Tier- und Fischmehl über Abfallprodukte und sogar Klärschlamm alles im Hundefutter zu finden sein kann. Damit es unseren Hunden dann auch schmeckt, werden die verschiedensten Duft und Aromastoffe beigefügt und damit es für uns gut aussieht, kommen noch ein paar Farbstoffe dazu. Da im Endeffekt nicht sehr viel Verwertbares in dem Futter ist kommt es zu Krankheitserscheinungen, welche man wiederum mit diversen Zusätzen im Futter versucht in den Griff zu bekommen. Da es für einen "Normalverbraucher" nahezu unmöglich ist herauszufinden, was hier tatsächlich verarbeitet wird und welche Zusatzstoffe enthalten sind, war die Rohfütterung für mich die einzige Möglichkeit, in diesen Punkten Sicherheit zu haben. Denn in den Näpfen meiner Hunde landet nur das, was ich selbst verarbeite.

Besonders beeindruckend war für mich der Vergleich bei der Aufzucht der Welpen. Hier waren erstaunliche Unterschiede in der Agilität und der Energie der Welpen zu erkennen. Und auch war das Wachstum der Welpen eher langsam und gleichmäßig - sie "schossen" nicht so schnell in die Höhe, was sich positiv auf den Knochenbau auswirkte.

Ich möchte hier eher kurz über B.A.R.F. (Biologisches Artgerechtes Rohes Futter) schreiben, da das Thema sehr umfangreich und vielschichtig ist. Jedem Hundehalter ist es selbst überlassen, wie er seinen Hund ernährt. Wen es wirklich interessiert, und wer sich über die Ernährung genauer informieren möchte, dem empfehle ich, sein Wissen mithilfe sehr guter Bücher auszubauen. Dazu habe ich auch ein paar empfehlenswerte Bücher unter „Literatur-Tipps“ in der Kategorie "ALLGEMEINES" aufgelistet.

Genauer betrachtet braucht man eigentlich kein Buch, das einem sagt, dass rohes Futter für unseren Hund gesund ist. Denn genau das ist es, was er auch in der freien Natur fressen würde. Und alle Bedenken bezüglich Aggression, die rohes Fleisch bei Hunden auslösen kann, oder alle möglichen Krankheiten, die der Hund von rohem Fleisch oder den darin enthaltenen Bakterien davontragen könnte, sind völlig unnötig – wenn man richtig damit umgeht. Man denke nur einmal daran, dass auch unsere Hunde schon das eine oder andere Mal einen Knochen oder ähnliches vergraben, und nach einiger Zeit in sehr unappetitlichem Zustand wieder ausgebuddelt und gefressen haben. Und es ist ihnen auch nichts passiert.

Ich habe meine 3 Hunde von einem Tag auf den anderen von Trockenfutter auf Rohfutter umgestellt. Entgegen aller Befürchtungen verlief die Umstellung komplett problem- und reibungslos. Weder Durchfall, noch sonst irgendein Zeichen von Unverträglichkeit. Natürlich kann es zu Durchfall kommen, da sich der Körper eventuell erst an die neue Form der Nahrung gewöhnen muss. Aber auch das ist nur eine Übergangserscheinung und sollte sich rasch einpendeln.